Ja, meine Damen und Herren, wir haben ja beim letzten Mal die Statik starker Körper, soweit
wir sie hier behandeln, abgeschlossen.
Das heißt, der erste Teil dieser Statik und Festigkeitslehre ist jetzt rum.
Sie sollten gelernt haben, bis jetzt sozusagen die Gleichgewichtsbedingungen in der Ebene
und im Raum und sie sollten sie in der Ebene auch anwenden können, also Summe der Kräfte
in X, Summe der Kräfte in Y und Summe der Momente um einen Punkt richtig anzuwenden,
um zum Beispiel Auflager oder Zwischenreaktionen von statisch bestimmten Systemen berechnen
zu können und sie sollten das auch anwenden können, um zum Beispiel Fachwerke berechnen
zu können und die Schnittgrößen in Balken zu bestimmen.
Wie ich gesagt habe, können Sie das für statisch bestimmte Systeme machen, aber nicht für statisch
unbestimmte, weil dort die Gleichgewichtsbedingungen alleine nicht ausreichen, um alle Größen
zu bestimmen, weil sie haben sozusagen mehr Unbekannte als nur die drei Gleichgewichtsbedingungen.
Wenn man das behandeln möchte, muss man diese Annahme stacher Körper fallen lassen und
sich auf verformbare Körper einstellen und das ist sozusagen jetzt der große zweite
Abschnitt, Elastostatik und das, was man als Festigkeitslehre bezeichnet.
Wir werden uns hauptsächlich mit dem ersten Punkt jetzt im Rest des Semesters beschäftigen,
mit der Elastostatik, also der Statik elastisch deformierbarer Körper und am Ende ein bisschen
Festigkeitslehre machen, wie beurteile ich das, was ich da ausgerechnet habe.
Im Rahmen der Elastostatik wird man Spannungen, Verzerrungen und irgendwelche Verschiebungen
ausrechnen und dann geht es natürlich darum, insbesondere den Spannungszustand, also die
Verteilung der inneren Kräfte, sage ich mal, irgendwie zu beurteilen, in dem Sinne hält
das Bauteil oder hält es nicht.
Ich kann natürlich irgendwas ausrechnen, aber ich muss das ja auch irgendwie beurteilen
und wie man das macht, wenigstens prinzipiell, werden wir uns am Ende anschauen.
Wir werden uns hier natürlich auch hauptsächlich nachher wieder auf solche eindimensionalen
Probleme beschränken, also Stäbe und Balken, weil man das halt immer noch schön von Hand
rechnen kann.
Die meisten realen Bauteile, mit denen man als Ingenieur zu tun hat, sind natürlich irgendwie
zwei- oder dreidimensional, also meistens irgendwie dreidimensional tatsächlich.
Das ist praktisch von Hand nicht mehr lösbar und man benutzt dann numerische Nährungsverfahren
wie eben die Methode der finiten Elemente, die aber natürlich diese ganzen Konzepte,
die wir hier jetzt lernen, sozusagen benutzen und voraussetzen.
Wir werden als Anwendung jetzt aber immer nur Sachen sehen, die man auch von Hand rechnen
kann.
Das sind im Wesentlichen halt Stäbe und Balken.
Vielmehr geht dann auch nicht.
So, also das als warme Worte am Anfang.
Jetzt kommen doch hier mal Grundlagen und Grundbegriffe, ist das überschrieben.
Ein paar habe ich schon gesagt, ich werde jetzt hier sozusagen die Beschränkungen angeben,
auf die wir uns hier beschränken wollen.
Wir werden nur lineaelastische Körper betrachten, wobei elastisch heißt, ich deformiere unter
einer Last den Körper und wenn ich die Last wieder wegnehme, dann kommt er wieder in seine
Ausgangslage zurück.
Ich spanne eine Feder und ich lasse die wieder los, dann geht die wieder in den Ursprungszustand
zurück.
Das wäre elastisch, wenn ich jetzt hingegen irgendwie ein Blech nehme und ich verbiege
das und ich lasse das los, dann federt das vielleicht ein kleines Stückchen zurück.
Aber wenn ich es sehr weit rumgebogen habe, habe ich es halt plastisch deformiert, dann
habe ich eine bleibende Deformation.
Dann ist das auch nicht mehr elastisch, das wäre dann plastisch.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:31:16 Min
Aufnahmedatum
2016-11-24
Hochgeladen am
2016-11-27 13:14:06
Sprache
de-DE